1. Tageszeit – die Goldene Stunde ausnutzen
Auch wenn ich im Urlaub gern etwas länger schlafe, nutze ich gern die
frühen Morgenstunden oder die späten Abendstunden, um das
unvergleichbar weiche Licht der tief stehenden Sonne einzufangen. Die
Goldene Stunde, die Stunde vor Sonnenuntergang bzw. nach Sonnenaufgang,
taucht die Umgebung in warme Rot- und Goldtöne. Die Bauten der V & A
Waterfront in Kapstadt wirken im Licht der untergehenden Sonnen surreal
wie kleine Modellbauten.
2. Gegenlicht – Spiel mit dem Licht
Eine alte Fotoregel besagt, dass man als Fotograf die Sonne stets im
Rücken haben sollte und niemals direkt ins Licht fotografieren sollte.
Direkt ins Sonnenlicht zu fotografieren ergibt ein fahles Bild mit
flauen Farben. Trotzdem lohnt es sich hin und wieder die Regeln der
Fotografie zu brechen. Bei diesem Bild spiegelt sich die Abendsonne im
Meer und taucht die Umgebung in milchiges warmes Licht. Ein
wunderschönes Spiel aus Licht und Schatten entsteht. Am Übergang vom
Horizont zum Meer bildet sich ein Lichtsaum und die Bäume und Palmen
rahmen das Bild als Silhouetten ein.
3. Regenwetter – dynamische Wolken
Regenwetter lädt nicht wirklich zum Fotografieren ein. Auf Reisen
kann man sich das Wetter leider nicht aussuchen und muss mit dem leben,
was die Natur einem bietet. Da ich trotzdem Regen nicht auf meine
Reisebilder verzichten möchte, versuche ich die besonderen Momente
einzufangen. Beispielsweise den Moment vor einem Gewitter, wenn sich der
Himmel dunkel färbt, die Sonne sich mit einigen Lichtstrahlen durch die
Wolkendecke kämpft und die Natur ein beeindruckendes Lichtspiel im
Kontrast zu den regenschweren dunklen Wolken zeigt.
4. Grauer Himmel – den Ausschnitt begrenzen
Ein grauer Himmel und flaue Kontraste sind nicht gerade die besten
Voraussetzungen für ein Foto. Wenn sich das Motiv scheinbar nicht vom
Hintergrund abhebt, hilft mir oft dieser einfache Trick – den Ausschnitt
so begrenzen, dass möglichst wenig bis gar kein Himmel mehr zu sehen
ist. Auf diesem Bild habe ich den Ausschnitt nachträglich so weit
begrenzt, dass die Seelöwen besser zur Geltung kommen.
Denkt aber stets daran, eure Kamera vor starkem Regen zu schützen – durch unterstellen, einen Schirm oder Folie.
5. Timing – der richtige Moment
Rocky Shores heißt der raue Küstenabschnitt im West Coast National Park in Südafrika.
Mir war es besonders wichtig, die gewaltigen massiven Felsen richtig
zur Geltung zu bringen und gleichzeitig die Dynamik des tosenden Meeres
einzufangen. Dafür habe ich auf den Moment gewartet, bis eine große
Welle ungestüm über den Felsen hereinbrach und den gigantischen Stein
mit einem Splash schier verschluckte. Im Serienbild Modus habe ich eine
Reihe von Bildern aufgenommen bis ich das gewünschte Ergebnis hatte.
Doch beim steten Blick durch den Sucher der Kamera solltest Du eines nicht vergessen: Genieße den Moment, bevor er zur Erinnerung wird.
Christina Nagel-Gasch
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