Für alle, die immer noch nicht genug bekommen können, hat unsere Statistikabteilung noch ein paar Daten aufgearbeitet:
Nach
der Veröffentlichung des „Ballast der Republik“-Albums im Frühjahr
2012, startete die „Der Krach der Repubik“- Tour im November letzten
Jahres und führte über 41 Städte, in denen 62 Konzerte gespielt wurden.
Währenddessen fanden noch 10 Festivalauftritte, zwei Warm Up-Shows, vier
Akustikkonzerte und fünf Auftritte in Argentinien statt, so dass
insgesamt fast 1,5 Mio. Fans seit April 2014 mit uns auf einem Konzert
der Toten Hosen gefeiert haben.
Auf die komplette Länge der ganzen Tour gerechnet kommen da ein paar erstaunliche Zahlen zusammen:
Die Tour-Küche hat für Frühstück, Suppe, Lunch, Kuchen, Dinner, Desserts, Abbau-/Busschnitten ca. 54.687 Mahlzeiten zubereitet.
Es wurden 33.540 Busbrote und Sandwiches geschmiert und 326.800 Geschirrteile - Teller, Tassen, Messer, Gabeln - abgewaschen.
Die
Crew und die Band haben während der Konzerttage gemeinsam fast 100
Tonnen Gewicht verloren und als Nahrung wieder aufgenommen, wozu die
Mannschaft unseres Caterings fast 150 Tonnen Lebensmittel verkochte. Das
sind 553 mit Lebensmitteln sehr vollgepackte, sehr große
Großmarkt-Einkaufswagen.
Bei der Zubereitung der Speisen gingen mehrere Fingerkuppen
verloren wurden, zwei davon sind bis heute nicht mehr aufgetaucht. Das
führte in der Folge in der Küche zu mindestens 54 sog. „Fingerwitzen“,
wie "Ab Bielefeld gibt's nur noch Fingerfood" oder "Die paar guten
Hosensongs kannst du ja an neun Fingern abzählen"…
An
Getränken wurde für die Band ca. 780 Liter Ingwertee gebrüht, Campino
hat 53 mal seinen sog. Prollkaffee zubereitet bekommen und auf der
gesamten Tournee wurden für Crew, Musiker und vor allem Gästen insgesamt
88.752 Flaschen Bier ausgeschenkt (das sind ca. 29.584 Liter in ca.
3698 Kästen), wovon allerdings der Löwenanteil bei den fast
showtäglichen stattfindenden legendären After Show Partys drauf ging.
Insgesamt
über 2.300 Dosen Bier hat die Band im Verlauf der Konzerte ins Publikum
geworfen, dazu fast 3.000 Flaschen Wasser und nach den Shows flogen
weitere fast zwölfhundert DIN A4-Seiten Setlisten und Schlagzeugstöcke
ins Auditorium.
An
Verschleißteilen wurden über 1.800 Gitarren- und Basssaiten sowie
ungefähr 400 Schlagzeugfelle verbraucht, der Sänger hat darüber hinaus
noch zwei Mikrofone verloren.
Unser
Physiotherapeut verklebte fast 18km Leukotape, 17km Pretape/Undertape
und 10km Kinesiotape (das sind die bunten Tapes, die Sportler auch
manchmal tragen) und verabreichte über die gesamte Strecke 30 Packungen
Aspirin, Voltaren und Ibu400.
Im
Verlauf so einer langen Tournee macht sich natürlich auch der
Materialverschleiß bemerkbar und so kam doch einiges an
Musiker-Verletzungen zusammen:
- Endgliedamputation am Mittelfinger rechts
- Kapselanriss linkes Kniegelenk
- Innen-Meniskusriss linkes Kniegelenk
- Reizung der Teilrupturen beider Achillessehnen
- Muskelverhärtung beider Waden
- Muskelfaserriss Wade rechts
- Fraktur Schultergelenk links
- Impingement Syndrom der rechten Schulter wegen Überlastung
sowie ein Überlastungssyndrom, auch wahlweise
Bursitis/Schleimbeutelentzündung genannt.
Fast
nicht der Rede wert sind unzählige abgebrochene und eingerissene
Fingernägel, dazu jede Menge akute, temporäre Verwirrtheitszustände vor
dem Konzert, was sich z.B. durch fehlerhaftes Ankleiden oder nicht
eingehaltene Ankleidungsreihenfolge der Bühnenklamotten bemerkbar
machte.
Im
Zuschauerbereich wurden wir von größeren Personenschäden
erfreulicherweise fast vollständig verschont. Allerdings wurden
insgesamt fast 14.000 Kleidungsstücke verloren, zwei Drittel davon
Schuhe, davon wieder erstaunlicherweise fast 75% des rechten Fußes. Ca.
700 pyrotechnische Gegenstände wurden im Verlauf der Tournee, trotz der
Personenkontrollen, gezündet, eine Handvoll Ehen wurde während der
Konzerte gestiftet, einige geschlossen, allerdings ging auch eine
Vielzahl von Verbindungen in die Brüche, speziell im letzten
Konzertdrittel, im Zugabenblock und auf dem Nachhauseweg. Verlässliche
Zahlen zu den Entwicklungen im Beziehungsbereich der mitreisenden
Tourneeteilnehmer liegen uns dagegen leider keine vor.
Erfreulich
war, dass der Anteil der Frauen unter den Konzertbesuchern weiter
gestiegen ist, was sich allerdings im Backstagebereich, wie schon bei
den vorangegangenen Tourneen seit Ende der 80er, leider nicht weiter
ausgewirkt hat.
Unterm
Strich kann man sagen: Es kamen nicht nur wahnsinnig viele Menschen,
sondern sie hatten auch in den allermeisten Fällen eine gute Zeit, wenn
man der überwältigenden Medienresonanz mal Glauben schenken darf.
Ein
weiterer Grund zur Freude ist der Umstand, dass die Initiativen und
Nichtregierungsorganisationen, die die Toten Hosen auf der Tour
begleitet haben, auf so gute Resonanz gestoßen sind. Auf der gesamten
Tournee haben uns freiwillige Aktivsten von Pro Asyl und Oxfam
begleitet, die ihre Arbeit am Rande der Veranstaltungen interessierten
Besuchern vorstellen konnten. In vielen Städten stießen andere
Initiativen dazu und nutzten die Gelegenheit, um mit den Zuschauern ins
Gespräch zu kommen, so z.B. die Antifa-Gruppe „Kein Bock auf Nazis“.
Pro
Asyl hat während der Tournee 30.000 Unterschriften für die Kampagne
„Flucht ist kein Verbrechen“ unter den Fans gesammelt, die
voraussichtlich im Dezember an den Präsidenten des Deutschen Bundestages
in Berlin übergeben werden. Darin fordern die Unterzeichnerinnen und
Unterzeichner den Deutschen Bundestag auf, sich aktiv für die Beachtung
der Menschenrechte von Flüchtlingen einzusetzen.
Oxfam
haben ebenfalls über 20.000 Unterschriften für Ihre Kampagne
„Spekulanten in die Schranken“ gegen die Spekulation mit Nahrungsmitteln
gesammelt.
Wir wünschen Euch viel Spaß beim Hören, Eure Hosen und die ganze JKP-Crew
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